Weihnachtsmarkt mit Hund - ein Genuss für alle Beteiligten?

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Ende November ist es wieder so weit: deutschlandweit beginnen die Weihnachtsmärkte. Für viele ein heiß ersehntes Ereignis! So mancher Hundefreund möchte dieses Erlebnis gerne mit seinem Vierbeiner teilen - doch was hält der besagte Vierbeiner eigentlich davon? 

Die hündische Perspektive

Wir stellen uns einen Weihnachtsmarkt an einem typischen Abend vor. Es ist ziemlich voll, überall riecht es nach leckerem Essen, und die leuchtenden Augen der Besucher sind auf die ausgelegten Waren gerichtet. Die Menschen überlegen sich, wem sie was zu Weihnachten schenken könnten, und ob sie lieber eine Waffel mit heißen Kirschen oder eine Dampfnudel essen möchten. Dazwischen steht ein Hund. Er ist an der kurzen Leine, denn sein Frauchen möchte nicht, dass er die Leine um andere Leute wickelt. Die Leute um ihn herum sehen ihn nicht - er ist ja nicht einmal halb so hoch wie sie, und sie interessieren sich gerade für andere Dinge. Er selbst sieht auch nur wenig, und die Nähe so vieler Menschen ist ihm ein wenig unheimlich. Und selbst wenn er sieht, dass dieser große Mensch dort ihm gleich auf die Pfoten tritt, kann er nicht ausweichen. Dazu ist die Leine zu kurz und das Gedrängel zu eng. Trotzdem läuft ihm das Wasser im Mund zusammen, weil es überall so lecker riecht. Er möchte alle Leckereien vom Boden aufsammeln, die die Menschen fallen gelassen haben, doch Frauchen zupft ständig an der Leine - das will sie nicht. Leider lassen die Menschen nicht nur Essbares fallen, sondern manchmal auch Gläser oder Tassen. Er weiß gar nicht, dass seinen Pfoten da Gefahr droht.

Ein Alternativszenario

Der Weihnachtsmarkt ist klein und gemütlich. Es ist tagsüber, und es sind gar nicht so viele Leute da. Der Hund findet Menschen allgemein okay. Seine Leine ist lang genug, dass er ein wenig ausweichen kann, aber nicht so lang, dass sie für andere zur Stolperfalle wird. Sein Frauchen passt gut auf ihn auf und vermeidet, dass er ungesunde Sachen frisst oder in Scherben tritt, ohne dauernd an ihm zu ziehen. Wenn jemand ihn streicheln möchte, achtet sie auf seine Körpersprache, um zu sehen, ob das für ihn in Ordnung ist. Der Hund findet das Ganze interessant, und nach einer Stunde gehen er und sein Frauchen wieder nach Hause. Er freut sich, dass er nun die Zeit bekommt, die vielen Eindrücke in Ruhe zu verarbeiten.

Weihnachtsmarkt mit Hund - ja oder nein? 

Die Antwort ist, wie so häufig: es kommt darauf an!

  • Ist der Hund gut mit Menschen sozialisiert?
  • Wie überlaufen ist der Weihnachtsmarkt? 
  • Lässt die Situation es zu, gut auf den Hund Acht zu geben? 
  • Zeigt der Hund ängstliches Verhalten?
  • Wann erreicht der Hund einen Punkt, an dem er genug hat?

Wenn man diese Punkte berücksichtigt, spricht nichts dagegen, mit einem Hund einen Weihnachtsmarkt zu besuchen. Wenn Du Dich jedoch lieber sorgenfrei ins Getümmel stürzt, dann lass Deinen Vierbeiner besser zu Hause. Oder noch besser: engagiere einen Hundesitter, damit auch Dein Hund eine schöne Zeit erlebt!