Warum Katzen kratzen (und wie Du das verhindern kannst)

Author picture Silke

An Möbeln, Teppichen, Katzenklo, Deinen Händen während des Spielens... Katzen kratzen so ziemlich an allem, was manchmal sehr nervig sein und außerdem Deine Möbel zerstören kann. Warum kratzt eine Katze und was kannst Du gegen unerwünschtes Kratzverhalten tun?

Warum kratzt eine Katze?

Eine Katze verwendet ihre Krallen aus verschiedenen Gründen:

  • Krallenpflege - die äußere Krallenschicht wird durch Kratzen gelöst und darunter erscheint eine neue Kralle.
  • Stressabbau - Wenn sich Katzen unwohl fühlen, hilft ihnen das Kratzen dabei, Spannungen zu lösen. Genau wie plötzliches Putzen wird dies als "Sprungverhalten" bezeichnet.
  • Revier markieren - die Drüsen zwischen den Fußballen geben Duftstoffe und Pheromone frei, mit denen eine Katze ihren Lebensraum markiert.
  • Während des Spielens - sanftes Kratzen und Beißen stellt eine Form von Grenzen setzen dar. Starkes Kratzen und Beißen kommt bei Katzen vor, die es als kleine Kätzchen versäumt haben, sanftes Spielen zu lernen.

Krallenwetzen ist Teil ihres natürlichen Verhaltens und sollte keinesfalls bestraft werden. Katzen, die ihren natürlichen Kratzinstinkt nicht ausleben können, neigen zur Frustration, verlernen ihre Abwehrreaktion und beißen eher zu. Aber natürlich kann das Kratzen für den Besitzer in einigen Situationen ärgerlich sein. Wie Du Deine Möbel und Hände vor den Krallen Deiner Mieze schützen kannst

Warum kratzen Katzen?

Eine Katze kann in allen möglichen Situationen kratzen. Zum Beispiel: Nach einem Nickerchen, nach dem Toilettengang, sobald jemand nach Hause kommt, nach dem Spielen, wenn andere Katzen anwesend sind.

Bei erhöhtem Stress ist der Kratzdrang einer Katze besonders groß , z. B. wenn Besuch kommt, in der Gegenwart anderer Katzen oder beim Spielen. In solchen Situationen fängt eine Katze oft an, sich zu putzen. Andere Körpersignale wie z. B. ein wedelnder Schwanz, aufrecht stehende Ohren oder ein starrer Blick signalisieren zusätzliche Wachsamkeit. Kratzen erleichtert Spannungen. Es bricht sozusagen das Eis!

Außerdem kratzt eine Katze häufig direkt nach dem Fressen oder nach dem Toilettengang. Sie wetzt ihre Krallen häufig am Boden oder am Katzenklo. Dies kann als Markierungsverhalten verstanden werden, ist aber oftmals ein instinktives "Grabverhalten".

Wo kratzen Katzen?

Eine Katze bevorzugt es, an "strategischen" Orten zu kratzen. Wenn sie ihr Revier markieren will, kann dies an Türen, Fenstern, Futterstelle oder Katzenklo geschehen. Um ihre Krallen zu pflegen, kratzt eine Katze gerne an rauen Oberflächen, wie z. B. an Teppichen, Möbeln, Vorhängen und Holz. Außerdem kratzen Katzen besonders gerne an Stellen, wo sie sich häufig aufhalten: zum Beispiel an ihrem Lieblingsschlafplatz.

Krallenwetzen vermeiden

Geduld ist das A & O, wenn Du das Kratzverhalten Deiner Mieze ändern möchtest. Bestrafe Deine Katze niemals: Kratzen stellt ein ganz natürliches Verhalten dar. Bestrafen würde Deine Mieze bloß verwirren, stressen und im Zweifelsfall noch mehr Kratzen verursachen. Tipps, um das Kratzen Deiner Mieze zu stoppen:

Stelle an ganz bestimmten Stellen einen Kratzbaum auf: zum Beispiel neben dem Türpfosten oder Möbeln, wo Deine Katze gerne kratzt, in der Nähe ihres Schlafplatzes oder an anderen Orten, wo sich Deine Katze gerne aufhält. Mache den Kratzbaum besonders attraktiv mit Katzenminze, Baldriantropfen oder Spielzeugen.

Finde heraus, wie Deine Katze gerne kratzt: Einige Katzen kratzen gerne horizontal, andere vertikal. Stelle ein Kratzbrett auf dem Boden auf oder ein vertikales Brett an einer Wand oder einem Pfosten. Als Material kannst Du ein Sisalseil, einen Karton oder einen rauen Teppich verwenden. Achte darauf, ein Kratzbrett auf der richtigen Höhe zu platzieren, denn eine Katze möchte ihre ganzen Körper strecken, während sie ihre Krallen wetzt.

Mache Möbel unattraktiv, indem Du sie "glatt" gestaltest: Bedecke Deine Couch zum Beispiel mit einem glatten Laken, einer Plastikfolie oder Aluminium. "Anti-Kratz-Mittel" sind oft chemisch, stinken und funktionieren nur vorübergehend.

Teppiche sind für eine Katze unattraktiv, wenn Du sie mit doppelseitigem Klebeband beklebst. Biete Deiner Mieze attraktive Alternativen (horizontales Kratzbrett aus ähnlichem Material)

Entferne alte Markierungen: Katzen wetzen ihre Krallen gerne an Orten, an denen sie früher gekratzt haben. Reinige diese Bereiche so schnell wie möglich mit biologisch abbaubaren Reinigungsmitteln und schleife zerkratzte Stellen glatt.

Vermeide Spannungen im Haus: Katzen, die sehr viel kratzen, erleben meistens zu viel Stress. Dann ist es wichtig, eine sichere und friedliche Umgebung für Deine Mieze zu schaffen:

  • Stelle sicher, dass es nicht zu viele Katzen in der Nachbarschaft gibt.
  • Stelle ausreichend hohe und sichere Ruheplätze und Schutzräume zur Verfügung.
  • Genügend Zufluchtsorte: Türen offen lassen
  • Lasse der Katze freie Wahl: Wo sie schlafen, spielen möchte usw.
  • Genügend Katzenklos: Ein Katzenklo pro Katze
  • Reinige das Katzenklo: Entferne Kot täglich und säubere es regelmäßig
  • Ausreichend Trinkmöglichkeiten: Verteile Trinknäpfe im ganzen Haus
  • Genügend Ablenkung und Bewegung: Spiele jeden Tag mit Deiner Katze

Verhindere Kratzen während des Spielens

Kratzen beim Spielen kann unangenehm sein. Um Kratzverhalten während des Spielens zu vermeiden, lass Deine Katze nicht mit Deiner Hand, sondern mit einem Spielzeug spielen. Sobald eine Katze zubeißt oder kratzt, unterbreche das Spiel sofort und hör auf, Deine Hand zu bewegen - dadurch wird das Spiel unattraktiv.

Katzen, die zu früh von ihrer Mutter entfernt wurden oder nie gelernt haben vorsichtig zu spielen, werden möglicherweise niemals ohne ihre Krallen spielen. Dann kannst Du stattdessen z. B. mit einer Stange spielen, damit die Katze Dich nicht kratzen kann. Wenn eine Katze ihre Krallen wetzt, während sie zum Beispiel auf Deinem Schoß schläft, bestrafe sie nicht, sondern sage mit leiser Stimme "Nein". Schenke der Katze positive Aufmerksamkeit, wenn sie ihre Krallen nicht ausfährt.

Abschließend: Kratzen und Beißen kann eine Abwehrreaktion sein. Versuche die Körpersprache der Katze zu verstehen und vermeide, die Katze wütend, ängstlich oder aggressiv zu machen. Bringe auch Deinen Kindern bei, die Grenzen der Katze zu respektieren. Ein aufgebauschter oder wedelnder Schwanz, große Augen, ein offener Mund, gesträubtes Fell können auf Verärgerung hinweisen. Gib der Katze genügend Raum und vermeide Aggression. Kratzt oder beißt eine Katze plötzlich häufiger zu? Dies kann ein Zeichen für Schmerzen oder eine Erkrankung sein. Zum Beispiel kann eine ältere oder kranke Katze plötzlich Schmerzen empfinden, wenn sie hochgehoben wird. Lass Symptome immer von einem Tierarzt untersuchen.

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