Ich möchte einen Welpen! Sechs Fragen über die Anschaffung eines Hundes

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Falls Du planst, einen Welpen ins Haus zu holen, sollstest Du zunächst einige wichtige Aspekte beachten. Klar, es ist aufregend und ein freudiges Ereignis, einen Welpen zu bekommen, und Dein Leben vollständig auf den Kopf gestellt. Die Prägephase ist so eine besondere Zeit. Dein Welpe baut eine Beziehung zu Dir und Deiner Familie auf und es ist der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. Um sicherzugehen, dass Du Dein Leben mit Deinem geliebten Hund über seine gesamte Lebensspanne hinweg genießen kannst, ist es wichtig, zunächst diese Fragen zu beantworten.

Cooper, der Welpe von Pawshakerin Sanni

1) Möchte ich einen Welpen oder einen älteren Hund?
Natürlich kann man mit Welpen eine Menge Spaß haben, sie sind ja einfach unwiderstehlich! Sie machen aber auch eine Menge Arbeit. Der Vergleich zwischen der Pflege eines Welpen und eines menschlichen Babys ist gar nicht so weit hergeholt - es nimmt Dich so sehr in Anspruch! Junge Hunde haben eine Menge Energie und Dein Welpe stellt Dich schon bald, Training hin oder her, vor die Herausforderungen, die man von einem Teenager eben erwarten kann. Sie bleiben eben nicht so klein und niedlich ... Schon in ein paar Monaten wird Dein süßes Hundebaby zum schlacksigen Junghund und schließlich zum Erwachsenen, der Dich, mit etwas Glück, etwa 15 Jahre lang begleiten wird. Vielleicht wäre ein etwas älterer und damit ruhigerer Hund etwas für Dich? Die Tierheime sind voller Hunde, die eine zweite Chance verdienen. Was könnte schöner sein, als einem Hund ein neues Leben und ein liebevolles Zuhause zu bieten?

2) Möchte ich einen reinrassigen Hund oder einen Mischling?
Wenn Du einen reinrassigen Hund suchst, kannst Du einen eingetragenen Züchter über den VDH finden. Reinrassige Hunde haben den Vorteil, dass man sich eine Rasse mit Eigenschaften aussuchen kann, die zu den eigenen Lebensumständen passen. Du kannst Dir eine große oder kleine Rasse, eine sehr aktive, eine familienfreundliche oder eine ruhige Rasse aussuchen. Vergiss dabei aber nicht, dass jeder Hund ein Individuum ist, und dass die Rasse nicht den gesamten Hund bestimmt. Wie er sich entwickelt, hängt auch ab von seiner genetischen Veranlagung, seinen Erfahrungen, seiner Sozialisierung, Erziehung und der Liebe und Aufmerksamkeit, die er von Dir bekommt. Hast Du keine besonderen Vorlieben? Dann schau Dich in Tierheimen oder bei Tierschutzvereinigungen um. Achte bei der Auswahl einer Tierschutzorganisation darauf, dass diese legitim ist. Sie sollte einen Jahresbericht haben, Langzeitprojekte, Vorkontrollen und Beratung bei der Wahl des Hundes, und die Hunde müssen natürlich geimpft, gechipt, entwurmt und tierärztlich untersucht sein, bevor sie vermittelt werden.

Quinn, der Welpe von Pawshakerin Ellen

3) Kommt mein Welpe von einem seriösen Züchter?
Ob Dein Welpe aus dem Tierschutz oder vom Züchter kommt, es ist wichtig zu wissen, dass er unter gesunden und artgerechten Bedingungen aufgewachsen ist. Kauf niemals einen Welpen vom "falschen" Züchter, weil er Dir Leid tut. So trägst Du dazu bei, dass Hundevermehrer immer weitermachen können. Überzeuge Dich also davon, dass Dein Welpe aus einem gesunden und liebevoll aufgezogenen Wurf kommt. Es ist von essenzieller Wichtigkeit, dass der Welpe bei der Abgabe nicht jünger ist als 8 Wochen (oder gar 9 bis 10 Wochen!). Außerdem muss gesundheitliche Info vorhanden sein. Wenn Du den Wurf besuchst, muss die Mutter anwesend sein und Mutter und Welpen müssen sauber, gesund und dürfen nicht ängstlich oder aggressiv sein. Der Züchter sollte sich für Dich und Dein Leben interessieren - ein guter Züchter fragt Dir Löcher in den Bauch, um alles über das neue Zuhause des Welpen zu erfahren. Hier findest Du eine Checkliste mit all den Punkten, auf die es ankommt!

4) Kann ich mir einen Hund leisten?
Ein Hund vom Züchter ist natürlich viel teuerer als ein Hund aus dem Tierschutz. Achte aber nicht nur auf den Anschaffungspreis - auch wenn Du einen "teuren" Welpen mit Stammbaum nimmst, stellen diese Kosten nur einen Bruchteil der Gesamtkosten dar, die der Hund im Laufe seines Lebens verursachen wird. Spielzeug, Hundebetten, Leinen, sonstiges Zubehör, eine Box, Futter, Kauknochen, eventuell Anpassungen von Haus/Wohnung und Garten, um alles hundesicher zu machen, jährlich und gelegentlich anfallende Tierarztkosten, Hundefrisör, eventuell Versicherung, Training, Gassi-Service oder Hundesitter usw. Das alles solltest Du mit einkalkulieren, wenn Du ein wöchentliches oder monatliches Budget für Deinen Hund aufstellst. Kannst Du es Dir leisten, sein Leben lang für den Hund zu sorgen?

Juno, der Welpe von Pawshakerin Natalie

5) Habe ich genug Zeit für einen Hund?
Das Energieniveau schwankt natürlich von Hund zu Hund, aber letzten Endes muss jeder Hund Spazieren gehen. Dein Hund muss häufig genug nach draußen gehen, um sein Geschäft zu erledigen, zu schnüffeln, zu spielen und zu rennen - und das auch an heißen oder kühlen Tagen und wenn es regnet. Er muss erzogen und mental beschäftigt werden. Außerdem ist es wichtig, dass Dein Hund nicht den ganzen Tag alleine ist. Hunde sind soziale Tiere, die einsam, gestresst und depressiv werden, wenn sie ständig alleine gelassen werden. Bist Du oder ein Familienmitglied da für den Hund? Gerade Welpen benötigen ständig Aufmerksamkeit. Es ist empfehlenswert, mindestens 4 Wochen zu Hause zu sein, wenn man sich einen Welpen ins Haus holt. Auch danach kann es sein, dass Du den Welpen keinen ganzen Tag alleine lassen kannst.

Charlie, der Welpe von Pawshaker Ben

6) Bin ich verrückt nach Hunden?
Die Antwort muss natürlich ein vollmundiges JA sein! Wenn Du ganz und gar verrückt nach Hunden bist, machst Du Dir keinen Kopf über matschige Pfotenabdrücke, tonnenweise Hundehaare und das eine oder andere Paar Schuhe, das - upps ... - als Kauspielzeug herhalten musste. Ein echter Hundeliebhaber genießt jeden Spaziergang mit seinem Hund, auch nach einem langen und ermüdenden Tag. Klar, ein Hund erfordert eine Menge Aufmerksamkeit, Zeit, Energie, und lässt einen manchmal auch verzweifeln. Aber wenn Du Hunde liebst, weißt Du, dass Du dafür eine wundervolle, tiefe Bindung mit Deinem vierbeinigen Familienmitglied bekommst.
Wir würden uns freuen, eure Welpengeschichten zu hören! Schaut auf unserer Wall of Paws nach mehr Welpen-Inspiration. Eine Menge Pawshaker haben dort ihre putzigen Welpis mit uns geteilt :-)