Heu Heu Heu! Gras, Heu und andere Futtergaben für unsere Haustiere

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Das wichtigste Futter für unsere domestizierten Haustiere – hier schließe man Hund und Katze, obwohl auch die ab und zu gerne Gras verspeisen, einmal aus – ist Heu. Frisches Heu dient nicht nur zur weichen Unterlage und Stalleinstreu, Heu muss stets in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Es hat einen hohen Rohfaseranteil und ist elementar für die Verdauung unserer Tiere. Im natürlichen Habitat der Vorfahren unserer Haustiere war Gras als Hauptnahrungsmittel – zumindest im Sommer – unentbehrlich. Wilde Meerschweinchen beispielsweise ernähren sich hauptsächlich von Gräsern und Kräutern. Der Verdauungstrakt des domestizierten Hausmeerschweinchens ist heute noch nahezu identisch mit dem seiner wilden Artgenossen. Da es uns jedoch in der Haltung nicht immer möglich ist frische Gräser und Kräuter anzubieten und auch unser Winter ein ganzjähriges Wachstum von Wiesen verhindert, ist Heu DER Ersatzstoff und stellt somit das Grundnahrungsmittel unserer Haustiere dar. Auch um die Zähne abzuschleifen, müssen Meerschweinchen, Hasen und Hamster viel Heu fressen. Der Zahnabrieb in einer Woche beträgt bei einem Meerschweinchen zum Beispiel beachtliche 2mm! Die Backenzähne werden ausschließlich durch Heu oder Frischfutter abgerieben, was enorm wichtig ist.

Grünes und Saftiges

Pferde, Kühe, Schafe und Ziegen, aber auch unsere Nager mögen am liebsten Grünfutter und sind dabei echte Feinschmecker. Unter Grünfutter versteht man Gras, Löwenzahn, Wildgräser, Wildkräuter und ähnliches das auf der Wiese zu finden ist. Saftfutter bezeichnet Gemüse und Obst. Grünfutter sollte im Wald oder auf Wiesen geerntet oder gepflückt werden, nicht am Straßenrand oder am Rand von frisch gedüngten Feldern. Rasenschnitt darf man Nagetieren zum Beispiel nicht verfüttern, da die Grashalme durch den Rasenschnitt sehr kurz sind und dadurch schnell erhitzen, der Gärprozess setzt dann schnell ein, was zu Blähungen und Koliken führen kann. Kühe beispielsweise haben zur Hilfe beim Verdauen von den großen Grasmengen vier Mägen und käuen wieder. Längeres Gras, das mit der Sense gemäht wurde, kann problemlos auch an Nagetiere verfüttert werden, ebenso wie von Hand gepflücktes Gras. Wird Grünfutter auf Wildwiesen mit vielen Kräutern gepflückt, kann es sogar das Saftfutter ersetzen. Verfüttert man reinen Rasen, sollte man seinen Nagern und auch Pferden, Schafen und Ziegen weiterhin etwas Saftfutter zugeben. Das Füttern von Saftfutter sollte ein paar Mal pro Woche erfolgen und übrig Gebliebenes von der letzten Fütterung soll bei der nächsten Fütterung entfernt werden. Gemüse kann täglich verfüttert werden, Obst sollte man maximal einmal die Woche verfüttern, da Obst viel Fruchtzucker enthält und dadurch schnell dick macht. Besondere Leckerbissen für unsere Haustiere!

Kraftfutter - Wie viel „Kraft“ braucht das Tier?

Kraftfutter hat seinen Namen darum, weil es viel Energie enthält. Die Frage wie viel Energie zum Beispiel ein Meerschweinchen braucht, lässt sich rasch beantworten: Wenig. Und mit Sicherheit auch weniger als diverses Kraftfutter liefert. Von Natur aus sind besonders Meerschweinchen und Hasen auf ballaststoffreiche Ernährung ausgelegt, sie beruht auf Wiesengrün und Kräutern und die sind eher nährstoffarm. Wenn man Kraftfutter zufüttern möchte gilt hier die Regel: Weniger ist mehr! Diese Regel legt man am besten auch auf Leckerlis für Meerschweinchen, Hasen und Hamster um, die im Zoofachhandel so sehr angepriesen werden. Für Pferde, Schafe und Ziegen sieht es punkto Energiebedarf etwas anders aus. Besonders arbeitende Pferde oder Nutztiere benötigen ab und an ein Plus an Kraftfutter. Jedoch ist diese Gabe an Futter von Tier zu Tier unterschiedlich und ein pauschaler Ratschlag wäre fehl am Platz. Nicht umsonst sind zu hohe Kraftfuttergaben wie Hafer, Gerste oder Weizen für verschiedene alte Sprichwörter verantwortlich wie z.B. „Den sticht der Hafer!“ – das bedeutet einen besonderen Übermut des angesprochenen Tieres. Man muss bezüglich Kraftfutter stets die Besitzer fragen, die kennen ihre Tiere und deren Bedürfnisse am besten.

Wasser

Selbstverständlich und dennoch soll es erwähnt sein – das Wasser! Für alle unsere Tiere muss täglich frisches, sauberes Wasser zur Verfügung stehen. Vermehrt in der heißen Jahreszeit sollte auf eine Veralgung der Trinkbehältnisse im Freien geachtet werden, denn durch die Sonneneinstrahlung wachsen rasch grüne Algen, das Trinkwasser muss erneuert werden und das Behältnis geputzt. Im Winter wiederum ist darauf zu achten, dass das Wasser nicht gefriert. Wasser, eben doch die Grundlage allen Lebens!