Feuerwerk in Deiner Nähe? Sei gut vorbereitet

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Feierst Du Silvester gemeinsam mit Deinem (Gast-)Haustier? Dann lies Dir das hier durch! Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Tier Angst vor Feuerwerk hat, ist hoch. Es gibt einige Trainingsmethoden, die bei einer Geräuschangst von Nutzen sind, doch so kurz vor Jahresende hat das natürlich wenig Sinn, denn in so einer kurzen Zeit kann man nicht so viel erreichen. Um Mitternacht bist Du möglicherweise damit beschäftigt, Freunde und Verwandte zu umarmen, und dann gehen alle gemeinsam hinaus, um sich das Feuerwerk anzusehen. Ein einziger Moment der Unaufmerksamkeit kann jedoch große Folgen haben. Wir haben einige Tipps, wie Du die Silvesternacht für Dich und Dein Tier so reibungslos wie möglich gestalten kannst.

Vorbereitungen tagsüber
Mache mit Deinem (Gast-)Hund mittags einen netten Spaziergang, damit er sich ein wenig austoben kann. So hat er abends keine überschüssige Energie. Übertreiben sollte man es damit allerdings auch nicht, denn in Stresssituationen ist es nicht hilfreich, obendrein noch todmüde zu sein. Lass ihn abends noch einmal sein Geschäft machen - an der Leine! - sodass er nicht ausgerechnet dann Pipi muss, wenn das Feuerwerk losgeht. Bei Hunden mit extremer Feuerwerksangst kann die Anschaffung eines Sicherheitsgeschirrs empfehlenswert sein. Aus so einem Geschirr kann ein Hund sich nicht herauswinden um wegzulaufen, wenn er sich erschrocken hat. Auch sein Hals wird so geschont, wenn er aus Angst an der Leine zieht. Überprüfe die Leine auf Schwachstellen, bevor ihr das Haus verlasst. Hast Du eine Katze? Dann solltest Du am besten Türen und Katzenklappen geschlossen halten, damit sie um Mitternacht zu Hause in Sicherheit ist. Am besten ziehst Du auch die Vorhänge zu oder lässt die Rollläden herunter, damit Deine Tiere die Lichtblitze nicht sehen.



Ein sicheres Versteck
Jedes Tier hat seine individuelle Reaktion, wenn es Angst hat. Viele versuchen, sich zu verstecken. Gerade Katzen findet man in solchen Situationen häufig unter dem Sofa oder Bett oder gar im Schrank. Unter keinen Umständen sollte das Tier dort weggelockt oder herausgezogen werden. Lass Dein Tier selbst wählen, wo es sich am sichersten fühlt, und strafe es NIEMALS für ängstliches Verhalten. Wenn Hunde großem Stress ausgesetzt sind, äußert sich das häufig in Inappetenz, Hecheln, Zittern oder Winseln. Bewahre Ruhe und sei einfach nur da für Deinen Hund. Wenn er Deine Nähe sucht, lege Deine Hand beruhigend auf seine Flanke, zwinge ihm aber keine Streicheleinheiten auf. Es ist übrigens in Ammenmärchen, dass man ein ängstliches Tier ignorieren muss, weil sich seine Angst sonst verschlimmert. Tiere brauchen in dieser Situation jemanden, der für sie da ist. Falls Du Medikamente erwägst, um Deinem Tier zu helfen, lass Dich von einem sachkundigen Tierarzt beraten. Gib Deinem Tier auf keinen Fall Acepromazin: Es sorgt dafür, dass sich das Tier nicht mehr bewegen kann - es kann also auch keine Stresssymptome mehr zeigen -, aber es ist trotzdem bei Bewusstsein und sieht und hört alles, was passiert. Eine schreckliche und traumatisierende Erfahrung!

Foto: Amanda Quintana-Bowles

3, 2, 1 ... Frohes Neues!
Peng! Der Sektkorken knallt, die Feiernden verlassen das Haus. Alle stehen auf, umarmen einander, Besucher kommen und gehen, die Haustür ist offen - das reinste Chaos! Genau diese Augenblicke bergen das größte Risiko, dass ein Hund oder eine Katze entwischt. Die ohrenbetäubenden Feuerwerksgeräusche können ein Tier so ängstigen, dass es in blinder Panik davonläuft. Und das kann auch bei Katzen oder Hunden passieren, die noch nie zuvor Angstsymptome gezeigt haben! Halte alle Türen geschlossen und behalte Dein Tier gut im Auge. Am besten ernennt man auf der Feier einen „Tieraufpasser vom Dienst“, bevor die Uhr zwölf schlägt. Dieser passt auf die Tiere auf, bleibt während des Feuerwerks bei ihnen und hält die Türen geschlossen.

Es ist hart, sein Tier so ängstlich zu sehen und so wenig dagegen tun zu können. Doch zum Glück dauert es ja nicht ewig. Wenn alles wieder ruhig ist, können Hunde noch einmal hinausgelassen werden. Am besten auch dieses Mal an der Leine, falls doch noch irgendwo ein Böller gezündet wird! Belohne Deinen Hund mit einem Kauknochen oder Ähnlichem. Schließlich war er furchtbar tapfer, und außerdem hat Kauen einen beruhigenden Effekt auf Hunde. Und deine Katze hat sich jede Menge Streicheleinheiten verdient.

Wir wünschen allen Haustieren, Herrchen, Frauchen und Tiersittern Deutschlands ein wundervolles Jahr 2016!